Der Weg zur Selbstliebe - durch Ganzheitlichkeit zum wahren Licht
- Selina Moser
- 29. Apr.
- 6 Min. Lesezeit
Sie bildet den Grundstein für vieles Lichtvolles, das darauf aufbaut: Die Selbstliebe. So einfach es sich anhört, so schwierig ist sie erlern- und umsetzbar.
In Wirklichkeit ist die Selbstliebe oft eines unserer tiefsten Lernfelder überhaupt.
Selbstliebe ist die ganzheitliche Annahme von sich selbst. Es heisst, präsent zu sein und sich zu interessieren für sich selbst. Nicht zu flüchten, sondern bei sich zu sein und sich ehrlich anzuschauen. Sich selbst liebevoll zu akzeptieren. Mitgefühl und Verständnis für sich zu haben, und auf seine Bedürfnisse zu achten und sie wahrzunehmen. Grenzen zu setzen ist ein Ausdruck von Selbstliebe, und das Schützen seines Energiefeldes. Sich selbst nicht klein zu machen, sondern zu respektieren und Freude zu haben an sich selbst.
Selbstliebe hat auch viel damit zu tun, seine Schattenanteile zu erkennen und anzunehmen.

Selbstliebe bedeutet, deine Vergangenheit anzunehmen als ein Teil von dir. Dich als Ganzes anzunehmen: Auch all die ungeliebten Anteile wie Wut, Angst oder Trauer. Das bedeutet nicht, in dem Gefühl zu verharren oder ihm mit entsprechenden Gedanken noch mehr Energie zu geben. Sondern es einfach da sein zu lassen und zu beobachten. Nicht kritisch, nicht zweifelnd, sondern als Anteil deiner selbst. Mit der Integration geschieht Heilung und es muss nicht mehr immer wieder kommen, weil es durch dein Wegdrücken und "Weg-haben-wollen" nicht mehr buchstäblich angezogen wird. Das ist so leicht gesagt, doch die Integration ist ein echter Meisterprozess in der Praxis.
Wie Selbstliebe beginnt
Selbstliebe beginnt damit, sich zu spüren, und unverblümt in diese Gefühle einzutauchen, sie gegebenenfalls auszuhalten, so tief und unangenehm sie auch sein mögen. Beispielsweise kann eine Trauer hervorkommen, Scham oder Schuld, oder einfach ein unbestimmtes Unwohlsein. Daher scheuen wir womöglich diese Erfahrung des Alleinseins und der Stille, und rennen buchstäblich von uns selbst weg, indem wir uns unaufhörlich unserem Gedankenkarussel aussetzen oder uns nur mit dem Aussen befassen, Süchten nachgehen oder uns mit Konsum ablenken. Wir fürchten uns vielleicht vor einer eingebildeten Leere, oder vor unangenehmen Gefühlen, und wir fürchten uns vor der Furcht selbst. Die Furcht schwindet jedoch, sobald wir ins kalte Wasser gesprungen sind, uns den Gefühlen aussetzen, sie annehmen und uns dadurch erlösen.
Ein bedeutender Schritt in die Selbstliebe ist, wenn wir uns mit unseren Verhaltensmustern auseinandersetzen, diese durch unsere Gefühlswelt erkennen und uns diesbezüglich nach und nach zum Guten verändern. Wir bauen auf diesem Weg eine liebevolle und verständnisvolle Beziehung zu uns selbst auf, die unser Vertrauen in uns fördert. Wir können darauf vertrauen, dass wir gewappnet sind für künftige Konflikte. Wir lösen die Konflikte mit uns selbst, und stärken unsere Verbindung zu uns selbst.

Ungeliebte Anteile in dir selbst annehmen
Der Weg zur Selbstliebe ist so gesehen kein Zuckerschlecken, doch er zahlt sich dafür umso mehr aus. Wenn es darum geht, ungeliebte Anteile wieder lieben zu lernen, braucht es insbesondere viel:
Vertrauen
Mut
Durchhaltevermögen
Geduld
Ja, und wie viel es davon braucht! Für dich vielleicht vom einen mehr als vom anderen. Das Aushalten ist eine Meisterleistung, auf welche du stolz sein darfst. Deine Seele wird es dir danken, denn es ist der Weg zur Ganzheit. Die abgewiesenen Anteile kehren zurück zu dir und müssen jetzt nicht mehr buchstäblich um deine Aufmerksamkeit buhlen. Denn sie sind jetzt nicht mehr abgespalten, sondern “schwimmen” im Meer der Ganzheit deiner Selbst, zusammen mit den anderen Anteilen.
Mir hilft es dabei oft, mir bewusst zu machen, dass ich auf die Welt gekommen bin, um alle diese Erfahrungen zu machen. Um alle Gefühle in ihrer reinsten Form zu durchleben, zu erlösen und dadurch zu wachsen. Erlöse ich sie nicht, nehme ich sie immer wieder mit, nach morgen, übermorgen - in unbestimmte Zukunft oder Inkarnationen. Meine Seele will diese Erfahrungen machen, alle Gefühle kennenlernen und durchleben.

Des Weiteren ist es hilfreich, alle Menschen als Boten anzusehen, welche mir meine Unvollkommenheit in der Annahme der unangenehmen Gefühle spiegeln. Worüber rege ich mich auf? Warum nervt mich das jetzt so sehr an dem anderen? Die ganze Wut dem anderen gegenüber - wozu? Sind es vielleicht Anteile von dir selbst, welche du an dir selbst noch nicht wirklich integriert hast? Sind wir nicht im Grunde wütend auf uns selbst, oder finden wir eine tiefe Verletzung in uns, die uns das Mitgefühl für den anderen verunmöglicht? So wird jeder Mensch, dem du begegnest – selbst in Reibung – zu einem Helfer auf deinem Weg in die Selbstliebe.
Gedanken formen unsere Realität
Wie ich von mir denke, ist der Boden für alles, das ich empfange. So ist es sinnvoll, seine Gedanken und dazugehörigen Gefühle gut zu beobachten. Wenn ich liebevoll von mir denke, so wird mir das auch im Aussen begegnen. Wenn ich kein gutes Bild von mir habe, bestätigt mir die Welt diesen Glaubenssatz. Wenn mir Schlechtes im Aussen widerfährt, so kann ich mich fragen, was das mit mir zu tun hat. Vielleicht hat es auch nichts mit mir zu tun, doch dann wird es höchstwahrscheinlich auch keine grosse oder immer wiederkehrende Sache für mich sein.
Glaubst du beispielsweise tief in dir, nicht gut genug zu sein? Das Gefühl von Minderwertigkeit ist in vielen Menschen oft gut versteckt, hinter anderen vorherrschenden Gefühlen wie Überheblichkeit, Geltungsdrang oder Wut. Es macht auch Sinn, wenn man sich überlegt, wie wir Menschen beispielsweise durch die Medienwelt dargestellt werden. Wenn wir nicht aufpassen, übernehmen wir das Bild von aussen und nehmen uns selbst so wahr. Vielleicht suchen wir uns in der Folge auch unbewusst das Umfeld aus, das uns diese versteckte Überzeugung bestätigt. So können wir jeweils im Aussen betrachten, was uns geschieht, um unsere inneren Anteile zu erkennen und sie zu lösen.

Manchmal unterschätzen wir, was die Erwartungshaltung von aussen für einen Einfluss auf uns hat. Nur zu oft leben wir nach Erwartungen, welche andere von uns haben mögen, und beurteilen uns selbst danach. Mögen es auch nur eingebildete Erwartungen sein - sie haben eine Wirkung. Das Ziel hierbei ist, sich zu lösen von Erwartungen. “Man sollte dies,”, “man sollte das” - Nein! Du musst niemandem gefallen. Nur jemand muss dich mögen: Du dich selbst. Lass dich überraschen, was sich in deinem Aussen wandelt, sobald dein Inneres in diese Harmonie der Selbstakzeptanz und Selbstliebe gekommen ist.
Durch Vergebung zur wahren Nächstenliebe
Wenn ich mich als Ganzes annehme, ohne abgespaltene Anteile, die ich wegdrücken will, sondern als weder gut noch schlecht, so geschieht etwas absolut wundervolles. Heilung kann geschehen. Wenn ich mir vergebe, passieren nach und nach regelrecht Wunder. Plötzlich bin ich "ganz", und ich nehme auch den früheren Menschen in mir an, welcher vielleicht aufgrund einer tiefen Verletzung so handelte, wie er handelte, und erkenne ihn als dieselbe Person, die ich heute bedingungslos liebe: einfach als mich selbst, ein Mensch als Ganzes.
Somit ist es mir nach und nach möglich, den anderen "Schuldigen" als liebenswerten Menschen zu sehen, mit Entwicklungspotenzial, mit einer Seele, einem höheren Selbst. Mit “Schuldigen” meine ich einfach jemanden, der uns nervt oder dessen Verhalten wir nicht verstehen können, oder der uns verletzt hat. Ich bin fähig, anderen zu vergeben, weil ich mir selbst vergeben habe. Mein Mitgefühl und die bedingungslose Liebe für die Menschheit wächst plötzlich enorm an.

Impulse und Übungen
Hier eine Übung für mehr Selbstliebe:
Schreibe in ein Journal. Egal was, es fördert die Verbindung zu dir selbst. Du kannst dem Erfolg zur Selbstliebe nachhelfen und zum Beispiel diese Fragen für dein Journaling nutzen: Was liebe ich an mir? Was kann ich besonders gut? Und was kann ich tun, um die Liebe in mir zu fördern?
Nimm dir morgens oder abends einige Minuten Zeit für dich und fühle in dich hinein. Lass die Gedanken kreisen, wenn sie wollen, verurteile dich nicht dafür. Doch versuche, den Fokus auf die Wahrnehmung zu halten.
Nutze die Zeit mit dir, um liebevoll mit dir selbst zu sprechen. Das ausgesprochene Wort hat grosse Macht und bestärkt das Gedachte. Sage dir aufbauende, möglichst positiv formulierte Mantras (ohne "nicht", "kein", "nie" etc.) und wiederhole sie. Beispielsweise können das Sätze sein wie "Ich nehme mich liebevoll an, so wie ich bin.", oder - wenn dein Verstand es zulässt: "Ich bin pure Liebe.", "Ich liebe alles an mir von ganzem Herzen.", "Ich liebe meinen Körper.", “Alles, was ich tue, tue ich aus Liebe.”, etc...
Falls dich übrigens das Thema Mantras interessiert: Zu Mantras habe ich selbst viel gelernt durch den Blog Space Traveller Awakening, siehe auch das dazugehörige Buch "Die 5. Dimension - Schlüssel zum Bewusstsein der Neuen Zeit", oder wundervolle Beispiele von gesprochenen Mantras auf Soundcloud: V. D. Shadar
Wenn wir uns selbst mit Selbstliebe begegnen, öffnen wir uns für das Lieben von allem, was ist. Es geschieht etwas heilsames in uns, das uns ermächtigt, allem mit Liebe zu begegnen, insbesondere den Mitmenschen und dem Planeten.
Die Selbstliebe ist ein Weg, ein Prozess, sie ist nicht von einem Tag auf den anderen einfach da und bleibt dann für immer.
Wir dürfen uns immer wieder neu für die Selbstliebe entscheiden.
Selbst kleine Schritte bringen viel! Jeder einzelne kleine Schritt zur Annahme seiner selbst ist ein Schritt zur Heilung. Jeder Schritt zur Heilung ist ein Schritt in ein glückliches und erfülltes Leben. Und glücklich zu sein ist das grösste Geschenk, das wir uns selbst und der ganzen Welt machen dürfen.
Licht und Liebe
Selina
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