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Ehrlich positiv – wie ich gelernt habe, Licht und Schatten zu verbinden

Früher dachte ich, positiv zu sein bedeutet, immer gut drauf zu sein, alles schnell zu verzeihen und das Beste aus allem zu machen. Heute weiss ich, dass wahre Positivität bedeutet, mich selbst ehrlich anzuschauen - auch in der Dunkelheit. Es spielt im Grunde keine Rolle, ob gute Dinge geschehen, oder auch nicht. Wichtig ist unsere Einstellung zu allem!


Ehrlich gesagt habe ich mir in den ersten Dekaden meines Lebens wenig Gedanken gemacht über Positivität und Negativität. Auch wusste ich wenig über die geistigen Gesetze und hörte nur ab und zu mal davon, wie man halt so von Legenden oder Bräuchen hört. Irgendwie machte es schon Sinn für mich: Gutes zieht Gutes an, Schlechtes Schlechtes, oder Gleiches zieht Gleiches an. Doch was das für mein Leben bedeuten könnte, wie viel Macht mein Denken und Fühlen eigentlich hat, wie gross meine Verantwortung als Steuerfrau meines Lebensschiffs ist: Dieses Wissen wurde mir nicht in die Wiege gelegt, wie den wenigsten von uns, und habe ich selbst nach und nach durch Erfahrung angeeignet.



Auch die Dualität und das altbekannte "Schwarz-Weiss-Denken" spielte für mich immer eine grosse Rolle in dem Ganzen, auch wenn sehr unbewusst. Die Welt ist entweder gut oder schlecht, sowie die Menschen, sowie ich selbst. Nun: Macht nichts, denn schliesslich leben wir in einer Welt der Dualität, und das Einteilen in Gut und Schlecht dient der Vereinfachung komplexer Dinge. So lernen wir, dass wir Gefühle wie Schmerz, Trauer und Wut vermeiden sollen. Schliesslich wollen wir ja "positiv" sein! Und werden diesem Wort damit nicht wirklich gerecht...


Heute weiss ich: Dem Schatten in die Augen zu schauen und ihm standzuhalten, führt zu Wachstum und ist in dem Sinne positiv. Was dich nicht umbringt, macht dich stärker! Das heisst natürlich nicht, dass wir durch Leid und Schmerz gehen müssen, um uns unser "Glück zu verdienen". Ganz und gar nicht! Jedoch hat alles seinen Sinn, die Seele strebt nach karmischem Ausgleich und nach Lernerfahrungen.


Es geht darum, das Licht im Dunkeln zu sehen. Den Fokus darauf zu richten, was Erfahrungen uns gebracht haben und bringen.


Was Positivität heute für mich bedeutet:


  • Urvertrauen: bedingungsloses Vertrauen in das Leben. Egal, was gerade ist oder nicht ist, ich weiss tief in mir und in meinem Unterbewusstsein: Es ist alles in Ordnung. Ich liebe und werde geliebt. Für mein Wohl ist gesorgt. Ich muss mir absolut keine Sorgen machen. (Für das Training dieser "Tugend" ist das Praktizieren der Meditation mega hilfreich und förderlich.)


  • Vertrauen in dich selbst und in deine Gefühle: Ohne meine Intuition hätte ich keine Orientierung auf dieser Welt. Meine Intuition ist mein Kompass und meine stärkste Ressource. Daher ist meine stärkste Empfehlung diese, deinen Gefühlenn und deiner Intuition zu vertrauen, um langfristig eine gesunde Positivität zu entwickeln.


  • Allen Gefühlen Raum geben: alles hat seinen Platz. Ich lasse alles zu, und vermeide nichts. Ich beobachte die Gefühle, distanziere mich davon, und dann gehe ich weiter. Weder mache ich mir Vorwürfe, die Gefühle gefühlt zu haben, noch verharre ich in der Trauer, in der Wut oder im Selbstmitleid! Positivität braucht in dem Sinne etwas Disziplin.


  • Dankbarkeit als innere Haltung: tief in dir bist du dankbar für das Leben und bringst ihm Wertschätzung entgegen. Auch wenn etwas "nicht gut läuft", bist du in dieser inneren Haltung der Dankbarkeit.



Ich finde es wichtig, einige Dinge zu differenzieren, denn sonst birgt das Ganze Verwechslungsgefahr. Nur zu oft kommt es vor, dass wir uns selbst etwas vormachen mit der Positivität, und somit natürlich auch anderen. Wir sind beispielsweise freundlich zu jemandem, einfach weil wir halt "positiv sein wollen", jedoch nicht aus dem Gefühl der (Nächsten-)Liebe heraus.


Positivität heisst NICHT,


  • Immer zu allen nett zu sein: Ehrlichkeit ist besser, als vordergründig nett und freundlich zu sein.


  • Jedem und allem zu vertrauen: Dunkle und helle Kräfte sind gesitig allgegenwärtig und beeinflussen Menschen, verleiten diese zu Gutem wie Bösem. Wir müssen nicht jedem vertrauen, weder jedem Menschen, noch jedem Verstandesimpuls. Eigentlich ist es "nur" wichtig, dem Leben und unserem Gefühl zu vertrauen. Wir vertrauen darauf, dass alles gut ist!


  • Ängste zu vermeiden: Kommen Ängste in irgendeiner Situation auf, dann frage dich: woher kommt diese Angst? Wir brauchen uns vor nichts zu fürchten. Wir werden stets begleitet und beschützt. Für unser Wohl ist gesorgt. Jedoch gibt es irgendwas in unserer Vergangenheit, das uns diese Angst eingetrichtert hat. Da gilt es wachsam zu sein und hinzuschauen.


  • Sich Vorwürfe zu machen, Gefühle wie Trauer, Wut und Schmerz zu haben: diese Gefühle haben ihre Daseinsberechtigung. Und es ist in Ordnung, wenn sie da sind! Es ist langfristig gesehen sogar gut, sie zu fühlen, um ihren Ursprung zu erkennen und behandeln zu können. Das birgt enormes Wachstumspotential! (Die Gefühle zu fühlen heisst nicht, sie auf Kosten anderer auszuleben! Jedoch sie zu erkennen und anzuerkennen.)




Was dir hilft, dir echte Positivität langfristig anzueignen:


  • Komm in die Ruhe: Nimm dir jeden Tag einige Minuten Zeit, um einfach nur zu sein. Ohne Ablenkung und ohne Handy. Nimm dir ein wenig Zeit, um tief ein- und auszuatmen, und einfach nur den Atem wahrzunehmen, und zu beobachten, was du fühlst.


  • Komm raus aus dem Denken. Manchmal müssen wir einen Schritt von uns wegtreten, um neu zu starten: Um uns ein neues Denken anzueignen. Einfach so von einem Moment auf den anderen unser Denken zu verändern, einfach plötzlich positiv zu denken: das klappt meist nicht so einfach. Daher ist das bewusste Abschalten des Denkens eine warme Empfehlung. Und darum und aus vielen anderen Gründen liebe ich die Meditation und schon nur kleine Achtsamkeits- und Atemübungen, welche viel bewirken können.


  • Dein Umfeld: Umgib dich mit Menschen, die dich ermutigen und dich in deiner Freude und in deinen Werten unterstützen. Vermeide negative Einflüsse. Mach dir keinen Kopf, buchstäblich nicht: Vertraue auf dein Gefühl. Sprich an, worüber gesprochen werden soll, doch versuche nicht, andere zu verändern. Verändere dich, und das Umfeld zieht automatisch mit. Jedoch ist auch die Wechselwirkung wichtig: Dein Umfeld beeinflusst dich. Es gibt Menschen in meinem nahen Umfeld, welche ich sehr bewundere für ihre Art, mit dem Leben umzugehen, und das beruht auf Gegenseitigkeit. Dafür bin ich sehr dankbar!



  • Fokussiere dich auf deine Stärken und auf die kleinen Erfolge. Wenn du dich mies fühlst, dann akzeptiere es, und dann geh weiter. Verharre nicht in einem negativen Zustand. Habe die Gewissheit, dass sich alles so fügt, wie es sich fügen muss! Habe Vertrauen in das Universum, welches dir laufend Signale sendet. Schau hin, und öffne dich für das Licht. Öffne dich für positive Ereignisse! Das Gute drängt sich niemals auf: Dein Wille ist entscheidend.


  • Stell dir dein Glück vor, und stelle dir das Gefühl vor, das du hast, wenn dir das Glück begegnet. Fühle das Gefühl dieses Glücks, das du "hättest", wenn das glückliche Ereignis eintreffen "würde". Koste dieses Gefühl vollkommen aus! Je mehr du in dieses Gefühl gehst und es visualisiert, desto klarer sendest du deinen Willen ins Universum aus. Auch das Gegenteil ist der Fall: Je öfter du ängstliche Gedanken hegst, desto mehr wird sich dahingehend manifestieren.


  • Lass dich inspirieren, lies Bücher, höre Podcasts, bilde dich. Lerne und nimm Neues auf. Grenze dich bewusst ab von Bad News. Entscheide und übernimm Verantwortung, was und wen du in dein Energiefeld lässt, wem und was du Aufmerksamkeit schenkst. Es ist deine Entscheidung.


  • Schreibe auf, was dich glücklich macht, oder wofür du dankbar bist! Sprich laut aus, dass du unterstützt wirst und im vollkommenen Vertrauen bist. Fühle die Verbundenheit mit allem, was ist. Mit dem Kosmos, mit allen Menschen. Wenn du in den Wald gehst, kannst du die Verbundeheit mit der Natur fühlen.


Diese Liste lässt sich noch lange wieterführen. Das ist auch sehr individuell und jeder Mensch hat so seine eigenen Wege, von der Negativität in die Positivität zu kommen. Mich persönlich bringt es beispielsweise fast automatisch in die Positivität, meinen Hund zu herzen und zu streicheln. Die unbeschwerte Liebe für ihn und das tiefe Gefühl der Dankbarkeit, ihn in meinem Leben zu haben, ebnen mir einen leichten Weg in die Positivität.


Wenn du magst, kannst du über folgende Fragen sinnieren und sie auch für dich aufschreiben:

  • Welche der sogenannten "negativen" Gefühle haben sich in letzter Zeit als positiv erwiesen?

  • Welcher Anteil in dir will gehört werden, und ist vielleicht bislang von dir weggeschoben worden?

  • Welche Wahrheit könnte hart sein, doch auch überaus heilend?


Was mir immer wieder auffällt, ist, wie wenig das eigene Schicksal mit der Fähigkeit zur Positivität zu tun hat. Du kannst es hart gehabt haben im Leben, sowie es jeder in irgendeiner Art hart gehabt hat, und in diesem Leben mehr oder weniger als in anderen Leben. Das Leben ist kein Zuckerschlecken, Schmerz und Leid gehören dazu. Dies anzuerkennen und wahrhaftig sich selbst einzugesehen "Ja, es tat weh und es war schwer", finde ich sehr wichtig, um nicht in die Falle zu tappen, etwas zu verdrängen und schön zu reden. Die Anerkennung von schlimmen Ereignissen und der eigenen harten Gefühle finde ich somit essenziell, um langfristig ehrlich positiv zu sein.



Auszüge Seelenjournaling


3.4.24, 7:41

Was zeigt mir der Schatten? Dass die Gesetze der Resonanz wahr sind. Er animiert mich zur Rückblende und zeigt mir auf, dass ich eine starke Entwicklung in meinem Leben geplant habe. Es war nicht nur Licht in meinem Leben. Insbesondere in jungen Jahren war da viel Dunkles. Viel Licht und Liebe musste ich mir selbst aneignen, erarbeiten. Muss ich mir selbst erarbeiten! Der Schatten ist für mich ein Wegweiser. Ich akzeptiere ihn, grenze mich aber klar ab und gehe meinen eigenen Weg. Ich bin dankbar für jede Erkenntnis. Für jedes neue Puzzle-Stück auf dem Weg zur Weisheit und Erleuchtung. Danke. In Liebe ♡


20.4.24, 6:10

Unser Wille geschehe. Wir können uns jeden Moment aufs Neue entscheiden, was und wie wir denken, fühlen wollen. Sobald wir glauben, unseren Zustand nicht ändern zu können, geben wir unsere Kraft und die Verantwortung ab. Auch as ist eine Entscheidung. Wir sind grösser, machtvoller, als uns das System gerne meinen lassen will. Jederzeit haben wir die Chance, in uns zu kehren und uns von allen Gedanken und Gefühlen abzugrenzen. Um dann neu anzufangen. Jeder Moment birgt die Chance des Neuanfangs, der Neuorientierung, der Wiedergeburt. Es liegt an unserem Willen und Glauben.


24.5.24, 8:37

Ich will alles aus der Sicht der Liebe betrachten. Nicht aus Wut handeln, denn so wird man klein, Spielball der "kleinen Welt". Ich nehme mich bewusst zurück, nehme diese Emotionen zurück, und handle erst dann. Meine Intuition soll dabei einen hohen Rang, viel Gewicht erhalten. Dadurch bringe ich die Energie in mir zum Fliessen, welche meinem Handeln Kraft verleiht, Wirkung verleiht. Ich überlege mir jeweils: Was dient dem Allgemeinen am meisten? So handle ich aus diesem Impuls heraus, welcher mir diese Antworten liefert oder andeutet. Ich freue mich. Herzlichen Dank ♡


6.6.24, 7:57

Das Jetzt ist wundervoll. Es ist schön, sich zu spüren, auf seine innere Führung zu achten und der Weisheit der Seele zu folgen. Das Leben bleibt unergründlich, und das ist in Ordnung. Was zählt, ist einzig unser Glaube, welcher unsere Realität formt und erschafft. Mir ist wichtig, auf dem eingschlagenen Weg weiterzugehen, immer mit dem Bewusstsein, dass wir ständig und stetig wachsen. Manchmal sind die Beweggründe des Universums nicht sofort nachvollziehbar mit dem Verstand, jedoch, es macht alles Sinn, es verläuft alles in seiner einzigartigen Ordnung. Ich vertraue und bin dankbar. ♡


10.6.24, 8:06

Hier auf dieser Erde zu sein und diese Lebenserfahrungen zu machen, ist ein riesen Privileg! In die Zeit geboren zu sein und sie mitzugestalten, ist nicht selbstverständlich. Das Leben ist ein Wunder, genau so wie wir es sind, und alles, was uns umgibt, alles Bewusstsein, alles Leben und Erschaffene. Ich weiss tief in mir, dass das ganze Leben ein Geschenk ist. Abgesehen vom alltäglichen Hin und Her, von der Ablenkung - tief im Herzen wissen wir, was unsere Lebensaufgabe ist. Ich will weiterhin bewusst sein und geniessen, staunen, lieben. ♡

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